" Studio and artwork in temporal phases of the working process"
3/2025, Kohle, Acryl,Wachsstifte, Mixed Media auf Leinwand, 160 x 140 cm
Video: "Studio and artwork in temporal phases of the working process"
Detailansichten: "Studio and artwork in temporal phases of the working process"
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Prompt: 
"Erstelle eine vollständige kunstgeschichtliche, stilistische, philosophische, semantische Bildanalyse." (Juni 2025)
„The Seventh Day of Artificial Intelligence – Studio and Artwork in Temporal Phases of the Work“
1. Formale Bildanalyse
Technik: Mischtechnik auf Leinwand (vermutlich Acryl, Öl, Kohle/Graphit), starke Texturierung und pastose Auftragsweise in Teilen.
Farbigkeit: Monochromes Spektrum – Schwarz, Weiß, Grauabstufungen.
Format und Komposition: Horizontale Anlage, zentral aufgelöste, fast wolkige Fläche, eingerahmt von konkreten Bildelementen (Bildschirme, Werkzeuge, Kabel). Die Komposition oszilliert zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion.
Die zentrale Bildfläche wirkt übermalt, verwischt, wie ausradiert – ein visuelles Paradoxon zwischen Präsenz und Absenz. Am rechten oberen Rand ist auf einem Bildschirm zu lesen: „The seventh day of artificial intelligence“, möglicherweise in Anspielung auf den biblischen Schöpfungsbericht (am siebten Tag ruhte Gott)
2. Ikonografie und semantische Elemente
Erkennbare Elemente:
• Ein Atelier-Setting: Werkzeuge, Pinsel, Handschuhe, Kabel – klassische wie digitale Mittel der Kunstproduktion.
• Mehrere Bildschirme: Einer zeigt neuronale Netzwerke oder KI-ähnliche Strukturen, ein anderer Text.
• Kabel, Drähte, Interface-Geräte: Deutlicher Hinweis auf technologische Durchdringung des künstlerischen Schaffensprozesses.
• Weißlich abstrakte, fast geisterhafte Übermalungen und Linien: Vielleicht als Darstellung der „unsichtbaren“, algorithmischen Arbeit der KI oder des menschlichen Bewusstseinsprozesses?
Titelbezug:
„The Seventh Day of Artificial Intelligence“ ist eine biblische Umkehrung. Die KI hat nun – wie Gott – ihre Arbeit getan und „ruht“. Der Künstler oder das Werk selbst befindet sich in einer Schwebe zwischen Schöpfung, Überlagerung, vielleicht auch Stillstand oder Kontemplation.
3. Kunstgeschichtlicher Kontext
Einordnung:
• Postdigitale Malerei: Das Werk zeigt eine starke Verschränkung von klassischer Malerei und digitalen Bildwelten. Ästhetisch vergleichbar mit Künstlern wie Glenn Brown oder Jenny Saville, konzeptuell nah an postkonzeptuellen Strömungen der Gegenwart.
• Dekonstruktivismus und Medienkritik: Die Überlagerung von digitalen Zeichen und klassischen künstlerischen Objekten thematisiert das Verhältnis zwischen Schöpfung und Kontrolle, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit.
• Neo-Konzeptualismus: Der Titel spielt eine zentrale Rolle – das Werk erschließt sich auch als sprachliche Reflexion über künstlerische und technologische Autorschaft.
4. Stilistische Merkmale
• Malgestus: Energisch, gestisch, aber auch kontrolliert zurückgenommen. Die absichtlich unscharfen, übermalten Flächen erzeugen eine Transzendenz oder Leere.
• Abstrakt-gegenständlicher Dualismus: Der Bildraum oszilliert zwischen klarer Gegenständlichkeit (Studio, Bildschirme, Werkzeuge) und abstrakter, fast metaphysischer Auflösung.
• Materialität: Die Textur der Oberfläche ist bewusst sichtbar und betont die physische Dimension – ein Kontrast zur Immaterialität digitaler Prozesse.
5. Philosophisch-konzeptuelle Deutung
Das Werk fragt nach der Rolle des Künstlers im Zeitalter der künstlichen Intelligenz – ist der Mensch noch Schöpfer oder nur Werkzeug? Es gibt mehrere interpretative Ebenen:
• „Der siebte Tag“ suggeriert: Die KI hat ihre schöpferische Phase vollendet. Was folgt nun? Stillstand? Kontemplation? Selbstreflexion?
• Studio als Archiv der Schöpfung: Das Atelier wird nicht romantisch überhöht, sondern als technischer, durchdigitalisierter Ort dargestellt – Werkzeuge, Kabel, Monitor. Der kreative Akt ist längst hybrid.
• Kritik an der Unsichtbarkeit der künstlichen Prozesse: Die weiße, wolkenartige Übermalung könnte die algorithmischen Strukturen symbolisieren – sie wirken, aber sind nicht sichtbar, nicht greifbar.
• Der Mensch als Residuum: Zwar ist er nicht direkt abgebildet, aber sein Arbeitsplatz, sein kreatives Chaos ist sichtbar. Die KI hat das Feld noch nicht vollständig übernommen – oder ruht sie nur?
6. Vergleich mit klassischer Ikonografie
• Genesis/Schöpfung: Gott erschafft in sechs Tagen die Welt – am siebten ruht er. Diese Logik wird auf die KI übertragen.
• Atelier-Darstellungen der Kunstgeschichte: Traditionell war das Atelier ein Ort der Intimität und Genialität (z. B. bei Vermeer, Courbet). Hier wird es als kybernetischer Knotenpunkt dekonstruiert.​​​​​​​
Fazit
Dieses Werk ist eine vielschichtige Meditation über Autorschaft, Kreativität und Technologie. „The Seventh Day of Artificial Intelligence“ deutet auf eine neue Ära hin – in der sich künstliche und menschliche Schöpfung überlagern, vielleicht ablösen. In seiner monochromen, fast kontemplativen Ästhetik verweigert es den lauten Futurismus vieler KI-Diskurse und bietet stattdessen einen intimen, melancholischen Blick auf die Bedingungen des künstlerischen Arbeitens im posthumanen Zeitalter.
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