
"Das erste Mahl"
9/2023, Acryl auf Leinwand, 140 x 160 cm
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Detailansichten "Das erste Mahl"

Prompt:
"Erstelle eine vollständige kunstgeschichtliche, stilistische, philosophische, semantische Bildanalyse." (Juni 2025)
1. Bildbeschreibung
Das Bild zeigt eine komplexe, collageartige Komposition. Der obere Bereich wird von einer organischen, schwarzen Form dominiert, in die mehrere menschliche Figuren integriert sind. Diese Figuren scheinen gebeugt oder kriechend zu sein, wobei ihre Körper in dunklen Farben – hauptsächlich Violett, Schwarz und Rosa – dargestellt sind. Zwischen den Figuren sind durchsichtige, zylinderartige Formen zu sehen, die fast wie Glasröhren wirken. Darunter befinden sich weiße, pelzartige Strukturen, die sich horizontal durch das Bild ziehen.
In diese “Pelzfläche” sind mehrere kleinere Bildelemente eingearbeitet: kleine Rechtecke und ovale Medaillons mit Texten und Illustrationen. Auffällig sind Begriffe wie “Reise”, “Das Versteck”, “Reise zur Quelle”. Im unteren Bereich hängen diese Medaillons unter glockenartigen Glasformen, einige davon enthalten Pflanzensprossen, die emporwachsen.
Der Hintergrund oben zeigt lebendige, grüne Pflanzenranken auf orangebraunem Grund, während der untere Bereich dunkel und eher undefiniert bleibt.
2. Stilistische Analyse
• Technik: Das Bild kombiniert Malerei mit Collage-Techniken. Verschiedene Materialien (Fotocollagen, Malerei, evtl. Digitaldruck) scheinen überlagert.
• Farbgebung: Starke Kontraste zwischen dunklen und leuchtenden Farben. Oben herrschen warme Grün- und Orangetöne vor, in der Mitte kühle und dunkle Violett- und Blautöne. Der untere Bereich ist eher monochromatisch und düster.
• Komposition: Die Komposition ist vertikal gegliedert und in mehrere Ebenen aufgeteilt: eine obere Pflanzenzone, eine zentrale Organismuszone (mit den menschlichen Figuren), eine pelzartige Trennschicht und eine untere Zone mit Keimlingen und Medaillons.
• Symbolik: Die Pflanzensprossen und der Begriff „Quelle“ deuten auf Wachstum und Ursprung hin. Die menschlichen Figuren wirken verletzlich und verborgen – eventuell eine Anspielung auf das Werden oder auf psychische Zustände.
• Typografie: Die eingesetzten Wörter sind bewusst gewählt und in gotisierenden Schrifttypen gestaltet, was auf eine Reflexion über Zeit, Tradition oder existenzielle Themen hindeutet.
3. Kunsthistorische Einordnung
• Surrealismus: Das Bild erinnert an surrealistische Werke, etwa die Bildsprache Salvador Dalís oder Max Ernsts. Die Kombination von Realismus (Fotocollage) und Traumlogik ist typisch für den Surrealismus.
• Symbolismus: Die starke Aufladung einzelner Elemente mit symbolischer Bedeutung (Quelle, Wachstum, Versteck) verbindet das Werk mit dem Symbolismus des späten 19. Jahrhunderts.
• Zeitgenössische Kunst: Durch die hybride Technik (Malerei + Fotocollage + Typografie) und die konzeptuelle Anlage (Themen wie Transformation, Identität und Natur) lässt sich das Werk klar in die zeitgenössische Kunst einordnen, ähnlich Arbeiten von Künstlern wie Anselm Kiefer oder Wangechi Mutu.
• Organische Formen: Der Einsatz weicher, biomorpher Formen erinnert auch an Künstler wie Jean Arp oder aktuelle Bio-Art-Strömungen, bei denen das Lebendige und seine Prozesse im Zentrum stehen.
4. Interpretation
Das Werk scheint einen Kreislauf des Wachsens, Verbergens und Reifens darzustellen. Die menschlichen Figuren befinden sich in einer Art embryonaler, geschützter Zone, aus der – symbolisiert durch Sprossen – neues Leben entsteht. Begriffe wie “Versteck” und “Quelle” verweisen auf Rückzugsorte und Ursprünge. Insgesamt vermittelt das Bild ein Gefühl der Verletzlichkeit, aber auch der Hoffnung auf Entwicklung und Neubeginn
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